Description

Mit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts begann die verkehrsmäßig günstig gelegene Nürnberger Südstadt zu florieren.

Neben Gewerbeansiedlungen und größeren Industriebetrieben (etwa den Schuckertwerken) entstanden auch ausgedehnte Wohngebiete.

Als ein Zentrum des neuen Stadtgebietes wurde ab 1876 ein repräsentativer Platz angelegt, der nach Freiherr Hans von und zu Aufseß benannt wurde, dem kurz zuvor verstorbenen Gründer des Germanischen Nationalmuseums.

Umgeben von den für die damalige Zeit typischen, aufwändig im "Nürnberger Stil" gestalteten Hausfassaden (teilweise im Hintergrund der Listingbilder zu sehen) entstand auf dem Platz eine kleine Parkanlage, die bald mit dem Nymphenbrunnen einen sehenswerten Brunnen erhielt.

Der schön gestaltete neobarocke Brunnen wird von einer Jugendstil-Nymphenfigur gekrönt. Gestiftet wurde der Brunnen vom damaligen Besitzer der "Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken", deren Hauptwerk sich bis 1915 etwa dort befanden, wo heute der Kaufhaus-Klotz steht.

Das Kaufhaus selbst hat auch schon eine lange Geschichte hinter sich. Nachdem die letzten Angestellten der Schuhfabrik spätestens ab den frühen 20er Jahren komplett an ihren neuen, weiter südlich an der Ulmenstraße gelegenen Standort umgezogen waren, war das große, günstig im dicht besiedelten Arbeiterviertel in Bahnhofsnähe gelegene Gelände für andere Zwecke verfügbar.

Die Chance nutzten die Gebrüder Schocken, die vor allem in Sachsen schon eine mittelgroße Warenhauskette etabliert hatten.
Im Jahr 1926 eröffnete das Nürnberger Kaufhaus Schocken, wurde direkt begeistert angenommen und wurde so zum Kristallisationskeim des umgebenden, noch heute äußerst lebhaften südstädtischen Geschäftszentrums.

 

Station 1: Das ehemalige Kaufhaus
N 49° 26.465' E 011° 04.774'

Zum Kaufhaus begebt Ihr Euch jetzt bitte auch, um die Ostkoordinate in der Form "E XYZ" zu finden.

Und wo Ihr schon da seid, schaut Euch ruhig einmal den wuchtigen Kaufhausbau vor Eurer Nase an. Das Gebäude, das ihr seht, hat mit dem puren, aber offen und irgendwie schnittig wirkenden Schocken-Kaufhaus, das im für die 1920er typischen Bauhaus-Stil errichtet wurde, nicht mehr viel zu tun.

Dem Original-Schocken war nämlich keine besonders lange Existenz vergönnt. Der Besitzer Salman Schocken war jüdischer Abstammung, und so wurde der Besitz in den 1930er Jahren stückweise "arisiert" und das Kaufhaus in "Merkur" umbenannt

1943 wurde das Gebäude selbst dann durch Bomben zerstört, dann 1951 wieder aufgebaut, Mitte der 50err bereits vergrößert und in den 60ern abermals komplett umgebaut und erhielt damals sein heutiges Gesicht, bei dem unter anderem die großen Fenster, wie sie seit dem 20er-Originalbau bestanden, hinter einer einheitlichen Fassade verschwanden.

1975 wurde das Kaufhaus dann in "Horten" umbenannt (wobei es schon seit den 50ern zur Firma Horten gehörte), behielt diesen Namen dann noch bis 2004 (wobei Horten schon 1994 von Kaufhof übernommen worden war), danach wurde es zum "Kaufhof".

Allerdings ist die inoffizielle Bezeichnung alteingesessener Nürnberger wohl heute immer noch "der Schocken".

Seit 2011 steht das Gebäude leer (wird aber zeitweise für kulturelle Zwecke zwischengenutzt, etwa von den "ArtiSchocken").

Was weiter wird, ist wohl immer noch ungewiss. Abriss ist wahrscheinlich, hätte aber ursprünglich schon bis 2015 stattfinden sollen. Nix genaues weiß man nicht...

 

Station 2: Die Urgroßmutter aller Wetterstationen
N 49° 26.507' E 011° 04.762'

Weiter geht es quer über den Platz, in der Nähe des Brunnens vorbei zu Station 2.

Wenn man in der Wikipedia den Wetterstations-Artikel öffnet, ist er anschaulich bebildert mit einem Ding, das aussieht wie die neugotisch verschnörkelte, irgendwie steampunkige Urform aller Wetterstationen.
Und vor diesem faszinierenden Relikt steht (oder sitzt?) Ihr gerade!

Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts kam diese Art öffentlicher Wetter- und Uhrenhäuschen auf.

Das Exemplar am Aufseßplatz entstand um das Jahr 1900 (wobei es dem alten Photo nach zu schätzen ursprünglich an anderer Position stand).

Hier findet Ihr die Nordkoordinate in der Form "N UVW".

 

Final:

Wenn Ihr die Nachkommastellen der Ostkoordinate (E XYZ) und Nordkoordinate (N UVW) an Stage 1 und 2 gefunden habt, könnt Ihr Euch auf die Suche nach dem kleinen Finaldöschen machen.

Der Cache liegt bei:

N 49° 26,UVW'

E 11° 04,XYZ'

© Schnatterfleck, Opencaching.de, CC-BY-NC-ND, Stand: 06.09.2016; alle Logeinträge © jeweiliger Autor

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Information
12.10.2016 (12.10.2016)
Cache nameAufseßplatz
HintUntendrunter. Irgendwie alles. S1: Fahrradstaender S2: Bank
CountryGermany
GridsquareJJ00AA00AA
Latitude0.000000
Longitude0.000000
DifficultyEasy
TerrainHandicapped accessible
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Empty
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