Description
Geschichtliches: Eine Attraktion endete mit Axthieben
Runen- und Bildsteinpark in Gosda existierte nur kurz / Streit um Grundstück eskaliert zwischen neuem Besitzer und Erben. Vor 23 Jahren - im Frühjahr 1993- wurde in Gosda II bei Preschen ein Runen- und Bildsteinpark eingeweiht. Bei der Eröffnung war noch nicht abzusehen, dass dieses einmalige Projekt im Streit und mit Axthieben enden sollte. Zur Einweihung des Runenparkes in Gosda 1993 fand eine Eröffnugsfeier statt. Vor der Eröffnung hieß es, dass Einheimische und Fremde nicht mehr nach Skandinavien fahren müssten, um nordische Runen- und Bildsteine zu bewundern. Sie müssten nicht mehr nach England oder Irland reisen, um Ogham-Steine zu sehen, und auch nicht in die Türkei fliegen, um hethitische Götterfiguren zu bewundern. Man konnte sich schließlich per Rad oder mit dem Auto nach Gosda II begeben. Führungen wurden angeboten, Felle gab es zu kaufen, im Bogenschießen konnte man sich ebenfalls üben und in vielerlei Dingen mehr. Jagdhornbläser und andere Musikanten sorgten damals für das nötige Ambiente.
Idee Findlings- und Runenpark: Herr T., ein Berliner Versicherungsmakler, hatte in Gosda II das ehemalige Schloss und das dazugehörige drei Hektar große Grundstück gekauft um Findlinge unterschiedlicher Größe, von Künstlerhand behauen und bemalt, aufzustellen. Der Besucher sollte in die Zeit der alten Germanen eintauchen können. Ein Teil der Anlage war den Ostgoten Theoderich dem Großen gewidmet, der im Jahr 488 im oströmischen Auftrag die Herrschaft Odoakers beendete und 493 Herr des Germanenreiches in Italien wurde. Teil II des kleinen Parks lenkte die Blicke der Besucher auf den Sonnengott. Zur Anlage sollte auch ein kleiner Teich mit Insel gehören, und auf dem Aushub wurde eine kleine Holzkirche in nordischer Bauart geplant. Der Runen- und Bildsteinpark war in Mitteleuropa einmalig. Mehr als ein Jahr lang lief alles gut, bis die Steine ins sprichwörtliche Rollen kamen.
Streitigkeit um Grundstück: Herr T. hatte 1991 das Grundstück von der Gemeinde Gosda in gutem Glauben erworben. Doch plötzlich sollte er nicht mehr der Eigentümer sein. Zwar war die Gemeinde vor dem Verkauf der Rechtsträger, weil der frühere Besitzer auf den Grund und Boden verzichtet hatte. Doch dann trat Herr G. aus Hamburg, ein Großneffe des ursprünglichen Besitzers des Schlosses auf den Plan. Er meldete seine Ansprüche an, um eine Computerfirma etablieren zu können. Als Kuriosum stellte sich heraus, dass die Unterlagen, die den Verzicht bestätigten, in der Verwaltung verschwunden waren. Die Behörde kam nicht umhin festzustellen, Herr T. muss das Feld in Gosda räumen. Es sei denn, er würde sich mit dem Hamburger Großneffen einigen. Im weiteren Geschehen wurde im Oktober 1994 ein Termin zur Übergabe des Objektes vereinbart. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich jedoch Herr T. mit seinem Traumprojekt hoffnungslos verschuldet, sah inmitten vieler Steine kein Land mehr und die Felle davon schwimmen. Hinter verschlossenen Türen suchten Herr T., Herr G. und der damalige Amtsdirektor Herr G. nach einer passablen Lösung des Problems. Denn, so der Amtsdirektor damals: "Wir würden es begrüßen, wenn es weiter geht mit dem Stein- und Runenpark." Nach einem anberaumten Lokaltermin schlussfolgerte Herr G.: "Schloss und Umfeld sind Herrn G. zugeordnet. Der Kaufvertrag mit Herrn T. ist somit hinfällig." Wenig später kam, was nicht unbedingt hätte kommen müssen: In der Nacht zum 2. November 1994 wurde Amtsdirektor Herr G. von der Polizei aus dem Bett geholt, weil man in Gosda gegen Sachen und Türen mit der Axt vorging. Und es brannte sogar. Der Hamburger Herr G., der sich als rechtmäßiger Eigentümer sah, war mit Frau und Firma gegen den Willen von Herr T. in Gosda eingezogen. T. wiederum wollte die "Besetzung" nicht hinnehmen und griff zur Axt. Er fühlte sich zu Unrecht vor die Tür gesetzt, zerschlug diese im wahrsten Sinne des Wortes, warf Gegenstände hinaus, verbrannte einige davon und rief die Polizei. Fazit: Weil T. Einspruchsfrist erst am 11. November 1994 endete, konnte G. noch nicht über sein Eigentum verfügen. Darüber hinaus sollte er eine Kaution hinterlegen und gemeinsam mit dem Amt Döbern-Land die Übergabe vollziehen. Weil alles das nicht geschehen war, blieb dem Unternehmer G. nichts anderes übrig als die Spedition zur Räumung seiner Sachen zu beauftragen. An jenem 2. November stand für die Beteiligten bereits fest, dass die nächste Kampfarena das Gericht sein würde. Im Frühjahr 1995, es war das Jahr der Bundesgartenschau in Cottbus, wucherte bereits das Unkraut über die bemalten Findlinge. Vom Amt für offene Vermögensfragen erhielt Herr G. die Nachricht, dass er zwar Eigentümer des Geländes sei, aber nicht darüber verfügen könne. Das Gericht bescheinigte zwischenzeitlich Herrn T., dass der Vertrag von 1990 rechtens sei. Nach wie vor blieb somit alles offen.
Umzug in das Schlaubetal: In der Amtsverwaltung bedauerte man den haltlosen Zustand. Für die beiden Kontrahenten blieb nur, sich einvernehmlich zu einigen. Später versuchte die Amtsverwaltung einen neuen Vorstoß, doch bei G. in Hamburg gab es "keinen Anschluss unter dieser Nummer", dasselbe traf für Herrn T. in Berlin zu. Zwei Jahre waren wiederum vergangen, als im März 1997 ein Teil der germanischen Statuen, Reliefdarstellungen und mystischen Figuren zum Henzendorfer Naturpark Schlaubetal abtransportiert wurden. Herr T.war zufrieden, gegenüber dem Chef des Naturparks äußerte er: "Es ist toll, dass sich gerade Leute vom Naturschutz für mein Lebenswerk einsetzen." T. ging daran, ein Konzept zur Anordnung seiner Sammlerstücke auf dem neuen Gelände zu erarbeiten. In Gosda II verblieben nur Reststücke seiner ungewöhnlichen Sammlung.
Quelle: Lausitzer Rundschau, 10. Mai 2013, Foto: G. Kundisch/gkd1

© Thellm, Opencaching.de, CC-BY-NC-ND, Stand: 07.09.2016; alle Logeinträge © jeweiliger Autor

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12.10.2016 (12.10.2016)
Cache nameAm Koboldfelsen
CountryGermany
GridsquareJJ00AA00AA
Latitude0.000000
Longitude0.000000
DifficultyEasy
TerrainHandicapped accessible
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