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18. November 2012

Durch das kürzliche Aufräumen meines Dachbodens wurde ich auf ein altes, leeres Fotoalbum in einer unscheinbaren Kiste aufmerksam. Darin befand sich ein vergilbter und angerissener Zeitungsausschnitt einer mir unbekannten, deutschsprachigen Regionalzeitung von anno dazumal, in der über einen ungeklärten Raubüberfall bei Niedersetzen berichtet wurde:

 

[… Am frühen Morgen des 27. April 1874, ereignete sich an der Dreisbacher Straße, Richtung Niedersetzen, ein bewaffneter Raubüberfall auf zwei gesicherte Transportkutschen der Firma Henglein & Konsorten. Das Sicherheitspersonal folgte den Anweisungen eines gewissen Heinrich Benders, der sich als Vorstand des Eisenhüttenverbandes Siegerland ausgewiesen hatte, offiziell, eine Sammlung an Mineralien-Proben zu einem uns unbekannten Juweliermeisterbetrieb Schneider nach Kreuztal zur Analyse zu bringen. Wir erlauben uns an dieser Stelle aber die Mutmaßung, dass es sich bei diesem Transport um ein weit wertvolleres Transportgut gehandelt haben könnte, was der Öffentlichkeit vorenthalten werden sollte. Denn, diesem Ereignis ging eine Woche zuvor die Nachricht voraus (welche uns hier vorliegt), der Eisenhüttenverband würde in kürzester Zeit vor die Presse treten und eine umfassende, erfreuliche Erklärung zum Stand der Dinge verkünden. Des weiteren muss klargestellt werden, dass die zwei Kutschen, unseren Recherchen nach, zum Zeitpunkt des Überfalls von insgesamt 8 Wachmännern begleitet wurden. Diese 8 Wachmänner wurden in einem Umkreis von 200 Metern, um die aufgebrochenen Kutschen, von den späteren Polizeikräften erschossen aufgefunden. Ein gewisser Alouis Kemper, Bergmann und Junggeselle aus Dreis-Tiefenbach, wurde wenig später unweit des Tatortes am Fuße eines Felsvorsprunges tot-gestürzt entdeckt. Die Todesfälle scheinen unzweifelhaft miteinander in Zusammenhang zu stehen. Allerdings bleibt die Suche nach einer großkalibrigen Tatwaffe, nach Augenzeugen oder etwaigen erbeuteten Wertgegenständen bisher ohne Erfolg. Die Person Heinrich Bender konnte trotz höchster Anstrengungen durch die ansässigen Polizeibehörden nicht ermittelt werden. Hier wurden ohne Zweifel vor dem Tathergang fälschliche Angaben von Namen durchgeführt. Der Eisenhüttenverband dementiert, er habe der Firma Henglein & Konsorten keinen Auftrag erteilt, des weiteren verfüge er über eigene Laboreinrichtungen. Über genauere Umstände des Raubüberfalls, sowie über vermeintliche Täter können wir zur Zeit noch keine Angaben machen. Es ist aber nicht auszuschließen das sich Teile des erbeuteten Transportguts noch immer an Ort und Stelle befinden. Wir bedauern diese gewaltsamen und sinnlosen Tode in den Armen unserer fleißigen und christlichen Gemeinde …]

 

3. Dezember 2012

Dieses Schreiben lässt mich nicht mehr los. Der Bericht über diese ominöse Tat veranlasst mich dazu, an Ort und Stelle auf Spurensuche zu gehen. Es sind zwar bereits mehr als 130 Jahre vergangen und draußen ist es zur Zeit bitterkalt. Nichts desto trotz ist es nicht auszuschließen, dass Teile der Beute, vielleicht sogar Beweismittel, auch noch heutzutage dort auffindbar sind. Ich sollte mich auf eine baldige Erkundung des Geländes vorbereiten.

 

9. Dezember 2012

Ich habe eine große Entdeckung gemacht. Ich verstehe nun in Ansätzen wie sich der Raub abgespielt haben könnte.

 

11. Dezember 2012

Das Wissen über dieses Ereignis darf nicht verloren gehen. Ich muss wachsamer sein.

 

22. Dezember 2012

Unleserlicher Eintrag.

 

27. Dezember 2012

Ich habe heute eine traurige Nachricht erhalten. Ich kann nicht länger bleiben. Meine Tante in Ostfriesland ist schwer erkrankt. Ich muss mich um sie kümmern, sie braucht mich jetzt.

 

29. Dezember 2012

Da ich nicht weiß wann ich wiederkehren kann, erstelle ich eine Wegbeschreibung, damit dieser bemerkenswerte Fund nicht in Vergessenheit gerät. Ich hoffe das dies Jemand liest, denn es muss herausgefunden werden was damals wirklich geschehen ist.

Ich empfehle, dass ihr euch an meine Wegbeschreibung haltet. Dies könnte euch helfen, nachzuvollziehen, was ich auf meiner Spurensuche entdeckt und empfunden habe:

Ihr fahrt mit eurem Auto auf der Haardter-Berg-Straße (aus Richtung Universität Siegen kommend) und biegt dann an der Abzweigung links auf die Dreisbacher-Straße (Richtung Niedersetzen) ab. Dort parkt ihr euer Auto unmittelbar auf der linken Seite bei einer rot-weiss-gestreiften Schranke und einem Waldweg. Ihr wechselt die Straßenseite und geht ungefähr 100 Meter vorsichtig am Straßenrand den Berg runter. Jetzt geht ihr nach rechts, an einer Schranke vorbei auf einen Waldweg. Diesem folgt ihr nun eine längere Zeit (2km). Dabei führt der Weg mit einer leichten Linksbiegung und leichter Steigung unterhalb der Anhöhe entlang. Ihr begegnet kleine Felsformationen zu eurer Rechten und wenig später einen urigen Baum zu eurer Linken. Dann gelangt ihr nach einem kleinen Waldstück an eine Wegabzweigung, bei der ihr den rechten Weg wählt. Dieser führt durch ein weiteres kleines Waldstück mit einigen Jägerstühlen auf eine Lichtung, von der ihr auf eurer rechten Seite eine gute Aussicht auf die Landschaft habt. Folgt dem Weg weiter, achtet aber stets darauf, dass ihr immer den Weg wählt, der ganz nach Rechts führt. An einer Wegabzweigung mit 4 weiteren möglichen Wegen wählt ihr daher wieder den Rechten Weg, passiert wenig später ein Gebäude und geht allmählich wieder etwas bergab. Ihr überquert einen kleinen Wiesen-Abschnitt und benutzt kleinere Waldpfade (auch dort stets Rechts halten). Nach einer Weile erreicht ihr einen Aussichtspunkt mit Bank. Von dort habt ihr einen tollen Ausblick auf Niedersetzen. Hier solltet ihr nach meinem Fund Ausschau halten.

Tipp: Beim Aussichtspunkt, richtet euren Blick auf Niedersetzen und bewegt euren Kopf leicht nach Rechts. Dort unter euer Nasenwurzel befindet sich der Cache. Aber Vorsicht! Geht nicht zu weit nach Vorne. Denn dort geht es steil bergab!

Wenn ihr den Fund begutachtet (geloggt, getauscht, getarnt) habt, könnt ihr von dem Aussichtspunkt weiter auf dem Pfad nach Rechts gehen, kommt an einem großen Strommasten vorbei und gelangt auf einen größeren Weg. Falls ihr mit dem Auto angereist seid, müsstet ihr dies und die Dreisbacher-Straße von hier aus bereits wieder sehen können. Ihr habt es geschafft!

 

Ich wünsche allen Abenteurern viel Freude und Neugierde auf der Spurensuche des Transportkutschenüberfalles. Ich bin mir sicher, ihr werdet grandiose Theorien auf eurem Weg und durch die Landschaft, zum wirklichen Tathergang vom 27. April 1874 aufstellen. Wenn ihr mögt, teilt eure Theorien zum Geschehen hier gerne mit, dann können andere Abenteurer und ich diese mit meinen eigenen Ergebnissen abgleichen. Ich muss nun leider los. Mein Zug verlässt die Stadt in einer Stunde. Viel Erfolg und Passt auf euch auf!

Tobias Meier

© Eswareinmal, Opencaching.de, CC-BY-NC-ND, Stand: 07.09.2016; alle Logeinträge © jeweiliger Autor

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12.10.2016 (12.10.2016)
Cache name\"Der Raub\" - ein Krimi-Cache
CountryGermany
GridsquareJJ00AA00AA
Latitude0.000000
Longitude0.000000
DifficultyEasy
TerrainHandicapped accessible
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